TENS Anwendung bei Arthritis

Händer einer älteren Person mit Arthritis, welches mit einem TENS Gerät behandelt werden kann

Unter Arthritis versteht man entzündungsbedingte Gelenkerkrankungen. Bei der Monoarthritis ist nur ein Gelenk betroffen, bei der Polyarthritis sind mehrere Gelenke betroffen. Die Entzündungen treten meist in Schüben auf und können sich dann in stechenden Gelenkschmerzen, Rötungen, Schwellungen, Morgensteifigkeit, Abgeschlagenheit oder auch einem Gelenkerguss ausdrücken.

Die Beschwerden schränken das alltägliche Leben oftmals ein, ebenso wie sportliche Aktivitäten. Bei der konventionellen Therapie werden die Schmerzen der Betroffenen mit starken Medikamenten behandelt, die sowohl schmerzstillende als auch entzündungshemmende Wirkung haben, beispielsweise mit Diclofenac, Ibuprofen, Indometacin oder Piroxicam, sogenannten nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR). Diese und andere Antirheumatika haben häufig starke Nebenwirkungen.

Eine nebenwirkungsfreie Alternative zu den NSAR kann die Schmerzbehandlung mit Hilfe von transkutaner elektrischer Nervenstimulation (TENS) sein[1][2]. Durch ein TENS Gerät werden elektrische Impulse über Elektroden auf die Haut übertragen, wodurch sich zwei Effekte feststellen lassen. Zum einen können die elektrischen Impulse die Schmerzweiterleitung an das Gehirn blockieren, wodurch der Schmerz, welcher durch die Arthritis verursacht wird, unter Umständen dann nicht mehr wahrgenommen wird. Zum anderen kann die TENS Anwendung den natürlichen Schmerzkontrollmechanismus unseres Körpers unterstützen, damit eigene schmerzstillende Stoffe, die sogenannten Endorphine[3], freigesetzt werden. Außerdem kann TENS die Durchblutung fördern[4].

 

Elektrodenplatzierung bei Arthritis

Bringen Sie die Elektroden an der schmerzenden Stelle an, um die Reizstromtherapie effektiv zu nutzen. Da Gelenkschmerzen durch Arthrose an unterschiedlichen Stellen auftreten können, haben wir Ihnen beispielhaft die Elektrodenplatzierung für das Knie dargestellt. Dafür wurde die vielseitige Schmerzpunkt-Elektrode verwendet, die speziell für die Anwendung an Gelenken konzipiert wurde.

Zur passenden Elektrode
  • Diese Anleitung dient der Orientierung und ersetzt nicht die Betreuung durch den Arzt oder Therapeuten. Beachten Sie die Warn- und Sicherheitshinweise Ihres
    Gerätes. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.

  • Zahl innerhalb des Kreis: Nummer des Kanals

    Farbe des Kreis: Rot = Elektrode 1, Schwarz = Elektrode 2

Bitte beachten Sie bei der Anwendung von TENS:

Die Stromstärke sollte so eingestellt sein, dass Sie als angenehmes Kribbeln empfunden wird. Die Dauer der Anwendung sollte ca. 40 Minuten betragen, um eine anhaltende Schmerzreduktion erzielen zu können. Es ist auch sinnvoll, die Programme hin und wieder zu wechseln.

Ursachen von Arthritis

Die sogenannten Krankheiten des rheumatischen Formenkreises, auch Rheumatismus oder kurz Rheuma genannt, umfassen viele verschiedene Krankheitsbilder. Alle diese Krankheiten haben gemeinsam, dass die Patienten unter starken, länger anhaltenden Schmerzen leiden. Die Begriffe Rheuma oder Rheumatismus gehen auf das altgriechische Wort „ῥεῦμα“ (sprich: revma) zurück. Das bedeutet soviel wie Strom, Fluss, Strömung. Rheuma steht also für fließende, reißende und ziehende Schmerzen. Die häufigste Form des Rheumas ist die rheumatoide Arthritis (RA), eine entzündliche Erkrankung der Gelenke. Sehr oft sind die Finger- oder Zehengelenke betroffen, es können aber auch andere Gelenke in den Händen, Schultern, Füßen, Knien, Schultern oder Hüften entzündet sein. Bei der sogenannten Monoarthritis ist nur ein Gelenk schmerzhaft entzündet. Sind zwei bis vier Gelenke betroffen, spricht man von Oligoarthritis, bei mehr als fünf Gelenken nennt man die Krankheit Polyarthritis. Die Ursachen der rheumatoiden Gelenkentzündungen sind meistens Autoimmunreaktionen des Körpers auf das eigene Gewebe, es liegt somit eine Fehlfunktion des Immunsystems vor. Bei einer psoriarischen Arthritis werden die Gelenkentzündungen durch Schuppenflechte ausgelöst. Arthritis kann sich durch eine Vielzahl an Symptomen ausdrücken. Einige davon sind: - stechende Schmerzen in den Gelenken - Fieber - Morgensteifigkeit - Rötungen - Schwellungen - Müdigkeit - Abgeschlagenheit - Gelenkerguss

  • Von überall

    Die TENS Therapie können Sie überall anwenden. Egal ob gemütlich auf dem Sofa oder im Büro.

  • Medikamentenfrei

    Die TENS Schmerztherapie ist eine Alternative zur medikamentösen Schmerzbehandlung

  • Jederzeit

    Sie können TENS flexibel und jederzeit anwenden. Bereits nach der ersten Behandlung können Erfolge erzielt werden

  • Nebenwirkungsfrei

    Bei korrekter Anwendung hat die Schmerzbehandlung mit TENS praktisch keine Nebenwirkungen

Studien und wissenschaftliche Quellen

[1] Bello, A. I., Crankson, S. & Adegoke, B. O. A. (2014). Comparative Treatment Outcomes of Pre and Post-exercise TENS Application on Knee Osteoarthritis: A Preliminary Report. Rehabilitation Process and Outcome, 3, 4. https://doi.org/10.4137/rpo.s13794

[2] Cetin, N., Aytar, A., Atalay, A. & Akman, M. N. (2008). Comparing Hot Pack, Short-Wave Diathermy, Ultrasound, and TENS on Isokinetic Strength, Pain, and Functional Status of Women with Osteoarthritic Knees. American Journal of Physical Medicine & Rehabilitation, 87(6), 443–451. https://doi.org/10.1097/phm.0b013e318174e467

[3] Ortu, E., Pietropaoli, D., Mazzei, G., Cattaneo, R., Giannoni, M., & Monaco, A. (2015). TENS effects on salivary stress markers: A pilot study. International Journal of Immunopathology and Pharmacology, 114–118. https://doi.org/10.1177/0394632015572072

[4] Cramp, Gilsenan, Lowe & Walsh. (2000). The effect of high- and low-frequency transcutaneous electrical nerve stimulation upon cutaneous blood flow and skin temperature in healthy subjects. Clinical Physiology, 20(2), 150–157. https://doi.org/10.1046/j.1365-2281.2000.00240.x

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