Die TENS-Therapie gehört zu den milden Formen der Elektrotherapie und wird vorwiegend bei chronischen Schmerzen wie zum Beispiel Rücken- oder Nackenschmerzen eingesetzt. Bei dieser Elektrotherapie handelt es sich um eine Transkutane Elektrische Nervenstimulation. Die TENS-Therapie gehört aber auch wie die Akupunktur zu den Gegenirritationsverfahren.
Wie funktioniert eine TENS-Therapie?
Die Schmerzlinderung mit Hilfe von elektrischen Reizen ist bereits seit der Antike bekannt. Allerdings wird diese Methode erst seit der Gate-Control-Theorie in den 60er Jahren vermehrt eingesetzt.
Da der Schmerz und seine Signale über die Nerven in das Gehirn transportiert werden, kann mit Hilfe von Berührungs- oder Vibrationsreizen diese Weiterleitung unterdrückt werden. Zusätzlich wird die Schmerzkontrolle aktiviert und es kommt zu einer Endorphin-Ausschüttung, was die Schmerzlinderung in dieser Region zur Folge hat.
Kann eine TENS-Therapie während der Schwangerschaft durchgeführt werden?
Besonders in der Schwangerschaft treten vermehrt Rücken- und Ischiasschmerzen auf. Bei der Frage, ob diese Schmerzen mit Hilfe der TENS-Therapie behandelt werden dürfen, gehen die Meinungen auseinander.
Grundsätzlich ist die TENS-Therapie eine der wenigen Behandlungsmöglichkeiten, die weder für die Frau noch für das ungeborene Kind gefährlich ist. Eine Behandlung mit TENS zieht keine Nebenwirkungen mit sich. Zudem ist es infolgedessen nicht mehr notwendig, schmerzlindernde Medikamente einzunehmen. Besonders die Anwendung im Schulterbereich kann für eine Schwangere sehr entspannend sein. Es gilt jedoch zu beachten, dass die Elektroden auch wirklich an der richtigen Stelle angebracht werden.
Nichtdestotrotz ist es notwendig, diese Behandlung ausschließlich nach Absprache mit dem Arzt in Erwägung zu ziehen. Denn ein TENS- Gerät darf auf keinen Fall bei Patienten mit einem Herzschrittmacher, einer Pumpe oder einem anderen elektronischen Implantat verwendet werden. Dasselbe gilt auch für eine Anwendung im Bereich des Beckenbodens, um Muskeln zu trainieren oder einer Inkontinenz entgegenzuwirken. Neben den bereits erwähnten ungeeigneten Patienten, darf die TENS-Therapie auch nicht bei Personen mit Herzrhythmusstörungen, Epilepsie oder Hauterkrankungen/ Infektionen im Bereich der Elektroden angewendet werden.
Wann darf eine TENS-Therapie nicht bei Schwangeren angewendet werden?
Wenn die Schwangerschaft reibungslos verläuft, ist es kein Problem eine TENS-Therapie zu machen. Besteht jedoch der Verdacht einer Frühgeburt, sollte eine elektronische Behandlung nicht in Betracht gezogen werden. Ebenfalls sind Frauen mit Frühwehen für diese Therapie ungeeignet.
Eine TENS-Therapie sollte erst nach der 12. Schwangerschaftswoche angewendet werden, da davor das Risiko für eine Fehlgeburt erhöht ist. Wenn im Vorfeld dennoch eine Behandlung notwendig ist, sollte diese ausschließlich in Absprache mit dem Arzt erfolgen und die Behandlung darf auf keinen Fall in der Nähe der Gebärmutter angewendet werden.
Darüber hinaus sollte die Anwendung in Gebärmutternähe ab der 20. Schwangerschaftswoche vermieden werden. Zudem ist eine Anwendung im Bauch-, unteren Rücken oder Beckenbereich nicht empfehlenswert. Direkt während der Geburt hingegen ist die TENS-Therapie problemlos einsetzbar.
Nebenwirkungen der TENS-Therapie während der Schwangerschaft
Während einer TENS-Therapie in der Schwangerschaft besteht die Möglichkeit, dass die Schmerzen verstärkt werden, Muskelschmerzen auftreten oder Hautunverträglichkeiten entstehen. Außerdem ist es möglich, dass durch eine starke Anwendung die Schmerzen unnötig verstärkt werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Stärke des Stroms nur sehr schwach eingestellt wird und die Behandlung nicht länger als 30 Minuten dauert. Eine Ausnahme gilt allerdings bei Geburtsschmerzen im Rücken- und Bauchbereich.
Da bei Schwangeren die Haut sensibler ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass beim Aufkleben der Elektroden Hautunverträglichkeiten auftreten. Des Weiteren können erhöhte Rötungen, Brennen und Juckreiz auftreten. Leichte Rötungen sind hingegen aufgrund der verbesserten Durchblutung ganz normal.
Tipps für die Anwendung bei Schwangeren
Es ist wichtig, dass die ersten Behandlungen nur sehr kurz dauern und die Stimulation nicht allzu intensiv ist. Anderenfalls können bei Schwangeren schnell Muskelschmerzen in Form eines Muskelkaters auftreten.
Wenn TENS-Geräte während der Schwangerschaft verwendet werden, sollte die Behandlung nicht öfter als 2-mal die Woche erfolgen. Daneben sollte die Dauer auf 20 bis 30 Minuten beschränkt werden.
Auch nach der Schwangerschaft beziehungsweise Geburt kann eine TENS-Therapie äußerst hilfreich sein, um Dehnungsstreifen und Cellulite zu behandeln.
Sie haben noch Fragen zur TENS Anwendung in der Schwangerschaft? Unsere geschulten Medizinprodukte-Berater stehen Ihnen unter der Rufnummer + 49 7152 - 353 911- 0 gerne von Mo-Fr von 9-17 Uhr zur Verfügung.