Eine ausgewogene Ernährung hilft dabei, dass Immunsystem zu stärken, denn bei Gelenkentzündungen und Muskelverspannungen können Lebensmittel schmerzlindernd wirken. Diese wirkungsvollen Lebensmittel enthalten sekundäre Pflanzenstoffe. Sekundäre Pflanzenstoffe können zum Beispiel Entzündungsherde an den Gelenken bekämpfen und wirken antioxidativ. Antioxidantien schützen unsere Zellen vor den freien Radikalen, welche die Zellen zerstören. Freie Radikale sind Moleküle oder Atome mit nur einem Elektron. Freie Radikale versuchen daher, die Elektroden anderer Moleküle oder Atome zu entreißen. Eine ausgewogene Ernährung ist für die Impulsweiterleitung der Nervenzellen sehr wichtig. Ohne die gesunden Nährstoffe können die Botenstoffe (Neurotransmitter), wie beispielsweise das Adrenalin, die Impulse der Nervenzellen nicht weiterleiten. Eine Mangelernährung kann letztendlich zu Entzündungsreaktionen, Infektionen und zu Krankheiten führen. Ein Speiseplan mit gesunden Nahrungsmitteln unterstützt dabei, Krankheitserreger zu zerstören.
Mit dieser Übersicht gelangen Sie zu den entzündungshemmenden Lebensmitteln mit sekundären Pflanzenstoffen, entzündungshemmenden Gewürzen und leckeren Rezepten für Gelenke, Muskeln und Nerven:
Hirse
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Ein Lebensmittel mit einer entzündungshemmenden Eigenschaft ist die Getreidesorte Hirse. Wussten Sie, dass sie im Altertum und dem Mittelalter die meistangebaute Getreideart war? Bereits vor 800 Jahren stellte man aus ihr ungesäuertes Fladenbrot her. Das in Hirse reichlich enthaltene Kalzium kann die Knorpelbildung anregen. Denn gerade bei Arthrose, Rheuma und der Osteoporose werden Gelenke, Knochen und Knorpel in Mitleidenschaft gezogen und entzünden sich. Weiterhin versorgt Hirse den Körper mit Mangan, Zink, Fluor, Silicium und Kupfer. Durch den hohen Eisen- und Magnesiumgehalt greifen auch Vegetarier und Veganer gerne zu diesem Getreide. Als leckeren Serviervorschlag für Hirse haben wir hier das Rezept unserer Hirse-Gemüse-Pfanne für Sie:
Zutaten für 4 Personen:
- 100 g Hirse
- 400 ml Gemüsebrühe
- 2 Zwiebeln
- 1 Zucchini
- 10 Kirschtomaten
- 2 gelbe Paprikaschoten
- 1 EL Olivenöl
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung:
- Die Hirse unter heißem Wasser waschen. Zwiebeln schälen und hacken. Paprika waschen und würfeln. Zucchini waschen und in Scheiben schneiden.
- Pfanne mit Öl erhitzen. Gemüse dazu geben und anbraten. Gemüsebrühe und Hirse dazu geben. Mit Salz und Pfeffer würzen. Alles bei schwacher bis mittlerer Hitze köcheln lassen.
Tipp: mit gerösteten Nusskernen servieren
Pastinake
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Die Pastinake galt im 18. Jahrhundert als Grundnahrungsmittel, wurde dann aber von der Kartoffel verdrängt, da diese mehr Ertrag einbrachte. Pastinaken wirken antibakteriell, regen das Herz-Kreislauf-System an und schonen den Magen. Mit einer cremigen Pastinakensuppe in Kombination mit Kartoffeln und Karotten fördern Sie nicht nur Ihre Verdauung, sondern stärken durch den hohen Magnesiumgehalt des Wurzelgemüses auch Ihr Nerven- und Muskelsystem, was sich entzündungshemmend auswirkt. Das Rezept zu der Suppe finden Sie hier:
Zutaten für 4 Personen:
- 150 g Kartoffeln
- 700 g Pastinaken
- 150 g Kartoffeln
- 500 g Karotten
- 2 Zwiebeln
- Wein
- 1250 ml Gemüsebrühe
- 250 ml Schlagsahne
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung:
- Pastinaken, Karotten und Kartoffeln schälen, waschen und würfeln. Zwiebeln würfeln. Alles in einem Top anschwitzen.
- Mit Wein ablöschen und mit Gemüsebrühe auffüllen. Köcheln lassen.
- Pürieren, Sahne einrühren und mit Salz und Pfeffer würzen
Walnüsse
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Zu Winterzeit gehören Walnüsse dazu. Sie sind in vielen Weihnachtsgebäcken enthalten und auch im Nikolausstiefel oder auf dem Weihnachtsteller zu finden. Die Nüsse schmecken aber nicht nur gut, sondern enthalten auch viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente wie Zink, Eisen, Calcium, Phosphor, Magnesium und Kalium. Der Verzehr von Walnüssen soll entzündungshemmend wirken und eignet sich daher bei Erkrankungen wie der Arthritis. Als Beilage sind besonders geröstete Walnusskerne zu Kartoffelpüree oder Rosenkohl zu empfehlen. Wir haben für Sie das Rezept für Kartoffelknödel mit einer Walnussfüllung vorbereitet.
Zutaten für 12 Knödel:
- 1.2 kg mehligkochende Kartoffeln
- 50 g Walnusskerne
- 75 g Weizengrieß
- 200 g Kartoffelstärke
- Salz
Zubereitung:
- Walnüsse grob hacken. Für die Knödel die Kartoffeln abspülen und in Salzwasser kochen. Dann Kartoffeln abgießen, pellen und sofort durch die Kartoffelpresse drücken.
- Die zerdrückten Kartoffeln mit Grieß, Kartoffelstärke, den gehackten Nüssen und einer Prise Salz mischen. Aus dem Teig Klöße rollen.
- Im Topf Salzwasser aufkochen und Klöße darin bei kleiner Hitze ziehen lassen bis sie fertig sind.
Ingwer
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Ingwer stammt ursprünglich aus Asien und wurde durch die Feldzüge Alexanders des Großen zunächst in Griechenland bekannt und später in mittelalterlichen Klöstern kultiviert. Ingwer ist besonders für seine entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften berühmt. Diese sollen durch die ätherischen Öle, die in der Wurzel enthalten sind, hervorgerufen werden. Da Ingwer die Entzündungsprozesse in den Gelenken hemmt, kann er Artrosesymptomen vorbeugen. Es gibt sehr viele verschiedene Rezepte mit Ingwer. Wir haben uns diesmal für ein Karottengemüse entschieden.
Zutaten für 4 Personen:
- 300 g Karotten
- 10 g Ingwer
- 2 Schalotten
- 10 g Ingwer
- 150 ml Gemüsebrühe
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung:
- Karotten schälen und in Scheiben schneiden. Ingwer schälen und fein hacken. Schalotten pellen und würfeln.
- Öl erhitzen und Möhren, Ingwer und Schalotten dazugeben. Köcheln lassen. Mit Gemüsefond abgießen. Salzen und pfeffern.
Tipp: Das Erhitzen der Karotten setzt Beta-Carotin frei, dass dann zu Vitamin A umgewandelt wird.
Grünkohl
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Kohlsorten enthalten viele Bitterstoffe. Diese wehren Bakterien, Viren und Mikroben ab und können den Blutzuckerspiegel senken. Weiterhin unterstützen sie die Wirkungsweise der Leber, reinigen das Blut und wirken antioxidativ. Sie helfen bei einer Übersäuerung des Körpers und regen zusätzlich die Produktion der Gallenflüssigkeit an, die eine gesunde Verdauung fördert. Außerdem beugen sie Zahnfleischentzündungen und Zahnentzündungen vor. Durch den hohen Gehalt an Vitaminen, Beta-Carotin, Calcium, Eisen, Magnesium, sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen haben Kohlsorten nicht nur eine antioxidative Wirkung, sondern tragen auch zu der Gesundheit der Knochen bei. Mit Grünkohl lassen sich viele Rezeptideen wie ein klassischer Eintopf, aber auch Suppen und Salate umsetzen. Als besondere Vorspeise können wir dieses Rezept empfehlen: Grünkohl-Kartoffel-Salat mit Orangendressing.
Zutaten für 4 Personen:
- 600 g Kartoffeln
- 650 g Grünkohl
- 4 Orangen
- Essig
- Salz
- Pfeffer
- Zucker
- Öl
Zubereitung:
- Kartoffeln waschen und in Salzwasser garen. Grünkohl waschen und in Streifen schneiden. Dann den Grünkohl in kochendem Wasser garen, abgießen und abschrecken.
- Zwei Orangen so schälen, bis die weiße Haut vollständig entfernt wird. Dann halbieren und in Scheiben schneiden. Die restlichen zwei Orangen auspressen
- Den Orangensaft mit Essig, Salz, Pfeffer und Zucker verrühren. Dann Öl dazugeben.
- Kartoffeln abschrecken, pellen und in Würfel schneiden. Den Grünkohl und die Orangenscheiben zusammen mit den Kartoffeln in eine Schüssel geben. Mit Salz und Pfeffer würzen. In die Vinaigrette legen und durchziehen lassen.
Hülsenfrüchte
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Pflanzliches Eiweiß wird besonders bei Arthrose oder Arthritis empfohlen. Das hochwertige Eiweiß ist in Hülsenfrüchten wie Erbsen, Linsen oder Bohnen zu finden. Ballaststoffe, Folsäure, Vitamin B1 und Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen, Zink und Kalium sind ebenfalls Bestandteile. Als leckere und gesunde Beilage oder auch als Hauptgericht empfehlen wir Ihnen unser Zucchini-Erbsen-Gemüse:
Zutaten für 4 Personen:
- 300 g Zucchini
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 100 g TK-Erbsen
- 0,5 Bio-Zitrone
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung:
- Zucchini putzen, waschen und in Scheiben schneiden. Zwiebel in Scheiben schneiden. Knoblauchzehe fein hacken.
- Pfanne erhitzen. Zwiebel, Knoblauch und Zucchini darin kurz anbraten. Die Schale einer Biozitrone und die Erbsen dazugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Die Quitte
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Bekannt ist die Quitte als Frucht der griechischen Göttin Aphrodite und der römischen Göttin Venus aus der Mythologie. Denn in der Antike galt sie als Symbol für Fruchtbarkeit, Glück und Liebe. Die Quitte ist aber auch eine echte Vitamin C -Bombe. Außerdem besitzt sie viele Mineralstoffe wie Eisen, Zink, Kalium, Mangan, Kupfer und Fluor. Sie enthält Pektin welches die Verdauung fördert und die Schadstoffe im Körper bindet. Harnsäure klammert sich in kristallisierter Form an die Gelenke. Da die Wirkungsstoffe der Quitte diese löst, können rheumatische Gelenkschmerzen gelindert werden und entzündungshemmend wirken. Besonders bekannt, aber auch sehr aufwendig, ist das Quittengelee. Probieren Sie unsere schnelle und einfache Alternative: den Quittensaft.
Zubereitung:
- Den pelzigen Flaum von den Quitten abreiben und diese vierteln. Dann die Stücke in Scheiben schneiden und in einem Topf mit Wasser weichkochen.
- Den Saft durch ein feines Sieb abgießen und in Flaschen füllen.
Tipp: wen Sie den Saft süßen möchten, dann geben Sie Zucker hinzu und lassen den Saft aufkochen, bis der Zucker sich gelöst hat.
Grüner Tee
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Grüner Tee wird bereits seit mehreren Tausend Jahren in China angebaut. Die Verarbeitung des Tees und die Zubereitung der Blätter hat sich im Laufe der Zeit verfeinert. Grüner Tee kann Entzündungen lindern, indem er den Körper dazu anregt, entzündungshemmende Substanzen zu bilden und entzündungsfördernde zu hemmen. Zusätzlich stärkt er das Immunsystem. Wichtig bei der Zubereitung ist die Temperatur. Wird der Tee zu heiß aufgegossen, verliert er die Wirkung. Um die Wirkstoffe nicht zu zerstören, empfiehlt sich eine Temperatur von 70 Grad. Auch sollte der Tee um die acht Minuten ziehen, um die volle Wirkung zu entfalten.
Zimt
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Zimt ist bei uns besonders als Weihnachtsgewürz sehr beliebt. Er wird aus der Rinde des tropischen Zimtbaums hergestellt und anschließend zermahlen. Meist kommt Zimt aus Indien, Indonesien und Madagaskar. Nur wenigen ist bekannt, dass er viele Inhaltstoffe besitzt, die unserer Gesundheit helfen. Er kann die Verdauung fördern, den Blutzuckerspiegel regulieren und kurbelt den Stoffwechsel an. Zudem wirkt er antiseptisch, kreislaufregulierend und auch entzündungshemmend. Allerdings sollte man darauf achten, dass nicht zu viel des Aromastoffes Cumarin im Zimt enthalten ist, da dieser die Leber schädigen kann.
Muskat, Koriander und Kreuzkümmel
Diese entzündungshemmende Gewürzkombination ist ein echtes Power-Trio. Die Inhaltsstoffe der Kräuter können die Gelenkschleimhaut anregen und so neue Gelenkschmiere produzieren. Dadurch reiben die Knochen nicht mehr so stark aufeinander. Wie können Sie die Gewürzmischung am besten einnehmen? Zum Beispiel als Prise zusammen in einem Saft oder in Joghurt.
Leinöl
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Wie die meisten kaltgepressten Pflanzenöle enthält Leinöl Provitamin A, die Vitamine B1, B2, B6, C, D, E, K und die Spurenelemente Eisen, Zink, Jod, Kupfer, Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium. Zusätzlich enthält es aber auch einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Diese regen das Herz-Kreislaufsystem an und haben auch einen positiven Effekt auf Entzündungen. Sie können diese mildern, dadurch Schmerzen an den Gelenken schwächen und entzündungshemmend wirken. Außerdem unterstützen die Fettsäuren die Weiterleitung der Nervenimpulse und schützen vor Schädigung. Da die wertvollen Fettsäuren keine hohen Temperaturen vertragen, sollten Sie das Öl nicht zum Braten verwenden. Auch übermäßiger Verzehr von Leinöl ist durch die Umwandlung in Blausäure im Körper nicht zu empfehlen.
Kurkuma
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Antioxidative Eigenschaften machen das Gewürz Kurkuma so wirksam bei Entzündungsprozessen. Es fängt die freien Radikale ein, welche die Zellen schädigen. So kann es entzündungshemmend bei Gelenkschmerzen wirken.